Klaus Biella Retrophoto -
Klaus Biella Retrophoto - Eine Tür ist Dir geöffnet. Du hast Dich aufgemacht. Wohin gehst Du? Du gehst uns voraus, einen für uns noch verborgenen Weg. Wohin? Dein Lebensweg ist zu Ende. Über verschiedenste Wege hat er Dich geführt. Vielleicht durftest Du aber auch spüren, dass einer diesen Weg mit Dir ging - ER, der Ich-bin-da. Da für uns Menschen, mit uns Menschen, in den Menschen, die diese Wege mitgehen. Wohin gehst Du? Du kannst diesen Weg nur ohne uns weitergehen. Du hast unsere Hand los gelassen. Doch eine andere Hand empfängt Dich... Aus: Hinübergehen. Eine Tür ist Dir geöffnet. Eine Broschüre der kaholischen Landjugendbewegung Deutschlands
Eine Tür ist Dir geöffnet. Du hast Dich aufgemacht. Wohin gehst Du? Du gehst uns voraus, einen für uns noch verborgenen Weg. Wohin? Dein Lebensweg ist zu Ende. Über verschiedenste Wege hat er Dich geführt. Vielleicht durftest Du aber auch spüren, dass einer diesen Weg mit Dir ging - ER, der Ich-bin-da. Da für uns Menschen, mit uns Menschen, in den Menschen, die diese Wege mitgehen. Wohin gehst Du? Du kannst diesen Weg nur ohne uns weitergehen. Du hast unsere Hand los gelassen. Doch eine andere Hand empfängt Dich... Aus: Hinübergehen. Eine Tür ist Dir geöffnet. Eine Broschüre der kaholischen Landjugendbewegung Deutschlands
Klaus Biella Retrophoto - Beim Aufgang der Sonne und bei ihrem Untergang erinnern wir uns an sie; beim Wehen des Windes und in der Kälte des Winters erinnern wir uns an sie; beim Öffnen der Knospen und in der Wärme des Sommers erinnern wir uns an sie; beim Rauschen der Blätter und in der Schönheit des Herbstes erinnern wir uns an sie; zu Beginn des Jahres und wenn es zu Ende geht erinnern wir uns an sie; wenn wir müde sind und Kraft brauchen erinnern wir uns an sie; wenn wir verloren sind und krank in unserem Herzen erinnern wir uns an sie; wenn wir Freude erleben, die wir so gern teilen würden, erinnern wir uns an sie; solange wir leben, werden auch sie leben, denn sie sind nun ein Teil von uns, wenn wir uns an sie erinnern. Aus den Toren des Gebets Reformiertes JÜdisches Gebetsbuch
Beim Aufgang der Sonne und bei ihrem Untergang erinnern wir uns an sie; beim Wehen des Windes und in der Kälte des Winters erinnern wir uns an sie; beim Öffnen der Knospen und in der Wärme des Sommers erinnern wir uns an sie; beim Rauschen der Blätter und in der Schönheit des Herbstes erinnern wir uns an sie; zu Beginn des Jahres und wenn es zu Ende geht erinnern wir uns an sie; wenn wir müde sind und Kraft brauchen erinnern wir uns an sie; wenn wir verloren sind und krank in unserem Herzen erinnern wir uns an sie; wenn wir Freude erleben, die wir so gern teilen würden, erinnern wir uns an sie; solange wir leben, werden auch sie leben, denn sie sind nun ein Teil von uns, wenn wir uns an sie erinnern. Aus den Toren des Gebets Reformiertes JÜdisches Gebetsbuch
Klaus Biella Retrophoto - Berlins traurigstes Grabmal Die Inschrift auf diesem Grabmal lautet: Vier liebe Kinder des königlichen Bauraths Friedrich Hoffmann und seiner Ehegattin Bertha geb. Fluegel - Opfer des Scharlachs - deckt dieses Grab: Agathe *27. Mai 1848 + 16. Feb 1855 Eda *14. Aug 1849 + 14. Feb 1855 Fritz +17. Mai 1851 + 15. März 1855 Hans *15. Mai 1855 + 24. Feb 1855 Das wohl in der Folgezeit kinderlos gebliebene Ehepaar hat seine Kinder um fast 50 Jahre überlebt... Der Dorotheenstädtische-Friedrichswerdersche Friedhof in Berlin-Mitte, angelegt 1763 und bis 1826 mehrfach erweitert, ist herausragender kunsthistorischer und kultureller Bedeutung. Er ist letzte Ruhestätte zahlreicher Künstler, Schauspieler und Musiker.
Berlins traurigstes Grabmal Die Inschrift auf diesem Grabmal lautet: "Vier liebe Kinder des königlichen Bauraths Friedrich Hoffmann und seiner Ehegattin Bertha geb. Fluegel - Opfer des Scharlachs - deckt dieses Grab: Agathe *27. Mai 1848 + 16. Feb 1855 Eda *14. Aug 1849 + 14. Feb 1855 Fritz +17. Mai 1851 + 15. März 1855 Hans *15. Mai 1855 + 24. Feb 1855" Das wohl in der Folgezeit kinderlos gebliebene Ehepaar hat seine Kinder um fast 50 Jahre überlebt... Der Dorotheenstädtische-Friedrichswerdersche Friedhof in Berlin-Mitte, angelegt 1763 und bis 1826 mehrfach erweitert, ist herausragender kunsthistorischer und kultureller Bedeutung. Er ist letzte Ruhestätte zahlreicher Künstler, Schauspieler und Musiker.
Klaus Biella Retrophoto - Er war ein guter Mensch, ein Seelenmensch, ER WAR MEIN FREUND Zitat von König Friedrich II. auf dem Grabmalseines Generals Hans Karl von Wintersfeldt (1707-1757). Auf der Rückseite befindet sich ein weiteres Zitat von Friedrich II.: Gegen die Menge meiner Feinde hoffe ich noch Rettungsmittel zu finden, aber einen WINTERFELDT finde ich nicht wieder! Der Invalidenfriedhof in Berlin ist Zeugnis preußischer und deutscher Militär- und Zeitgeschichte. 1746 ließ Friedrich II. von Preußen ein Invalidenhaus für lahme Kriegsleut einrichtem, in dem sie sich durch eine eigene Landwirtschaft selbst versorgen konnten. Auf einer eigenen Grabstätte wurden seit 1748 zunächst nur die Insassen, später auch andere hohe Militärs begraben.
"Er war ein guter Mensch, ein Seelenmensch, ER WAR MEIN FREUND" Zitat von König Friedrich II. auf dem Grabmalseines Generals Hans Karl von Wintersfeldt (1707-1757). Auf der Rückseite befindet sich ein weiteres Zitat von Friedrich II.: "Gegen die Menge meiner Feinde hoffe ich noch Rettungsmittel zu finden, aber einen WINTERFELDT finde ich nicht wieder!" Der Invalidenfriedhof in Berlin ist Zeugnis preußischer und deutscher Militär- und Zeitgeschichte. 1746 ließ Friedrich II. von Preußen ein Invalidenhaus für "lahme Kriegsleut" einrichtem, in dem sie sich durch eine eigene Landwirtschaft selbst versorgen konnten. Auf einer eigenen Grabstätte wurden seit 1748 zunächst nur die Insassen, später auch andere hohe Militärs begraben.
Klaus Biella Retrophoto - Des Krieges Buchstaben Kummer, der das Mark verzehret, Raub, der Hab und Gut verheeret, Jammer, der den Sinn verkehret, Elend, das den Leib beschweret, Grausamkeit, die Unrecht lehret, Sind die Frucht, die Krieg gewähret. Friedrich von Logau (1604-1655)
Des Krieges Buchstaben Kummer, der das Mark verzehret, Raub, der Hab und Gut verheeret, Jammer, der den Sinn verkehret, Elend, das den Leib beschweret, Grausamkeit, die Unrecht lehret, Sind die Frucht, die Krieg gewähret. Friedrich von Logau (1604-1655)
Klaus Biella Retrophoto - ein selger Tod ist in der Welt, als wer vom Feind erschlagen Auf grüner Heid auf freiem Feld, darf nicht hörn groß Wehklagen. Ausschnitt aus: Des Knaben Wunderhorn, herausgegeben von Achim von Arnim und Clemens Brentano, erschienen 1806-1808
ein selger Tod ist in der Welt, als wer vom Feind erschlagen Auf grüner Heid auf freiem Feld, darf nicht hörn groß Wehklagen. Ausschnitt aus: Des Knaben Wunderhorn, herausgegeben von Achim von Arnim und Clemens Brentano, erschienen 1806-1808
Klaus Biella Retrophoto - Und so lang Du das nicht hast Dieses: Stirb und werde Bist Du nur ein trüber Gast Auf der dunklen Erde Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832)
Und so lang Du das nicht hast Dieses: Stirb und werde Bist Du nur ein trüber Gast Auf der dunklen Erde Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832)
Klaus Biella Retrophoto - Letzte Worte Geliebte, wenn mein Geist geschieden, so weint mir keine Träne nach; Denn, wo ich weile, dort ist Frieden, Dort leuchtet mir ein ewiger Tag! Wo aller Erdengram verschwunden, Soll Euer Bild mir nicht vergehn, Und Linderung für Eure Wunden, Für Euren Schmerz will ich erflehen. Weht nächtlich seine Seraphsflügel Der Friede übers Weltenreich, so denkt nicht mehr an meinen Hügel, Denn von den Sternen grüß ich Euch! Annette von Droste-Hülshoff (1797-1848)
Letzte Worte Geliebte, wenn mein Geist geschieden, so weint mir keine Träne nach; Denn, wo ich weile, dort ist Frieden, Dort leuchtet mir ein ewiger Tag! Wo aller Erdengram verschwunden, Soll Euer Bild mir nicht vergehn, Und Linderung für Eure Wunden, Für Euren Schmerz will ich erflehen. Weht nächtlich seine Seraphsflügel Der Friede übers Weltenreich, so denkt nicht mehr an meinen Hügel, Denn von den Sternen grüß ich Euch! Annette von Droste-Hülshoff (1797-1848)
Klaus Biella Retrophoto - Es ist ein überaus gerechtes Gesetz, dass die Zauberinnen getötet werden., denn sie richten viel Schaden an, was bisweilen ignoriert wird, sie können nämlich Milch, Butter und alles aus einem Haus stehlen... Sie können ein Kind verzaubern... auch können sie geheimnisvolle Krankheiten im menschlichen Knie erzeugen, dass der Körper verzehrt wird... Schaden fügen sie nämlich an Körpern und Seelen zu, sie verabreichen Tränke und Beschwörungen, um Hass hervorzurufen, Liebe, Unwetter, alle Verwüstungen im Haus , auf dem Acker, über eine Entfernung von einer Meile und mehr machen sie mit ihren Zauberpfeilen Hinkende, dass niemand heilen kann... Die Zauberinnen sollen getötet werden, weil sie Diebe sind, Ehebrecher, Räuber, Mörder... Sie schaden mannigfaltig. Also sollen sie getötet werden, nicht allein weil sie schaden, sondern auch, weil sie Umgang mit dem Satan haben. Martin Luther (1483-1546) in seiner Predigt vom 5. Mai 1526
Es ist ein überaus gerechtes Gesetz, dass die Zauberinnen getötet werden., denn sie richten viel Schaden an, was bisweilen ignoriert wird, sie können nämlich Milch, Butter und alles aus einem Haus stehlen... Sie können ein Kind verzaubern... auch können sie geheimnisvolle Krankheiten im menschlichen Knie erzeugen, dass der Körper verzehrt wird... Schaden fügen sie nämlich an Körpern und Seelen zu, sie verabreichen Tränke und Beschwörungen, um Hass hervorzurufen, Liebe, Unwetter, alle Verwüstungen im Haus , auf dem Acker, über eine Entfernung von einer Meile und mehr machen sie mit ihren Zauberpfeilen Hinkende, dass niemand heilen kann... Die Zauberinnen sollen getötet werden, weil sie Diebe sind, Ehebrecher, Räuber, Mörder... Sie schaden mannigfaltig. Also sollen sie getötet werden, nicht allein weil sie schaden, sondern auch, weil sie Umgang mit dem Satan haben. Martin Luther (1483-1546) in seiner Predigt vom 5. Mai 1526
Klaus Biella Retrophoto - Der Schläfer im Tal Ein grüner Winkel, den ein Bach befeuchtet Der toll das Gras mit Silberflecken säumt Wohin vom stolzen Berg die Sonne leuchtet - Ein kleiner Wasserfall von Strahlen schäumt. Ein Kriegsmann jung barhaupt mit offnem Munde Den Nacken badend in dem blauen Kraut Schläft unter freiem Himmel, bleich, am Grunde Gestreckt, im grünen Bett von Licht betaut. Ein Strauch deckt seine Füße. Wie ein Kind Lächelnd das krank ist hält er seinen Schlummer Natur umhüll ihn warm! es friert ihn noch. Ihm zuckt die Nase vom duftigen Wind. Er schläft im Sonnenschein, die Hand auf stummer Brust - auf der rechten ist ein rotes Loch. Arthur Rimbaud (1854-1891) schrieb dieses Gedicht im Oktober 1870 im Alter von gerade 16 Jahren
Der Schläfer im Tal Ein grüner Winkel, den ein Bach befeuchtet Der toll das Gras mit Silberflecken säumt Wohin vom stolzen Berg die Sonne leuchtet - Ein kleiner Wasserfall von Strahlen schäumt. Ein Kriegsmann jung barhaupt mit offnem Munde Den Nacken badend in dem blauen Kraut Schläft unter freiem Himmel, bleich, am Grunde Gestreckt, im grünen Bett von Licht betaut. Ein Strauch deckt seine Füße. Wie ein Kind Lächelnd das krank ist hält er seinen Schlummer Natur umhüll ihn warm! es friert ihn noch. Ihm zuckt die Nase vom duftigen Wind. Er schläft im Sonnenschein, die Hand auf stummer Brust - auf der rechten ist ein rotes Loch. Arthur Rimbaud (1854-1891) schrieb dieses Gedicht im Oktober 1870 im Alter von gerade 16 Jahren
Klaus Biella Retrophoto - Du bist ein Schatten am Tage und in der Nacht ein Licht du lebst in meiner Klage und stirbst im Herzen nicht. Wo ich mein Zelt aufschlage, da wohnst Du bei mir dicht; du bist mein Schatten am Tage und in der Nacht mein Licht. Wo ich auch nach Dir frage, find´ ich von Dir Bericht, du lebst in meiner Klage und stirbst im Herzen nicht. Du bist ein Schatten am Tage und in der Nacht ein Licht du lebst in meiner Klage und stirbst im Herzen nicht.
Du bist ein Schatten am Tage und in der Nacht ein Licht du lebst in meiner Klage und stirbst im Herzen nicht. Wo ich mein Zelt aufschlage, da wohnst Du bei mir dicht; du bist mein Schatten am Tage und in der Nacht mein Licht. Wo ich auch nach Dir frage, find´ ich von Dir Bericht, du lebst in meiner Klage und stirbst im Herzen nicht. Du bist ein Schatten am Tage und in der Nacht ein Licht du lebst in meiner Klage und stirbst im Herzen nicht.
Klaus Biella Retrophoto - Sie sagen, sie schenken dir das Leben. Sie müssten sagen, sie schenken dir den Tod. Denn es war nicht sicher, dass du lebst. Sicher ist, dass Du sterben musst. Horst Eckert alias Janosch (*1931)
Sie sagen, sie schenken dir das Leben. Sie müssten sagen, sie schenken dir den Tod. Denn es war nicht sicher, dass du lebst. Sicher ist, dass Du sterben musst. Horst Eckert alias Janosch (*1931)
Klaus Biella Retrophoto - Ich möchte leben Ich möchte leben Ich möchte lachen und Lasten heben Und möchte kämpfen und lieben und hassen Und möchte den Himmel mit Händen fassen Und möchte frei sein und atmen und schrein. Ich will nicht sterben. Nein. Nein... Selma Meerbaum-Eisinger (1924-1942), eine deutsche Jüdin aus Cernowitz in der Bukowina, starb 1942 im Alter von nur 18 Jahren an Fleckfieber und Entkräftung im Arbeitslager Michailowka in der Ukraine. Ihr Werk umfasst 58 mit Füller geschriebene Gedichte, die sie ihrem Freund Leiser Fichman widmete. Während sie deportiert wurde, konnte sie das Büchlein einem Bekannten zustecken, der es zunächst an ihre Freundin Else gab, die es an Leiser weitergab. Als dieser sich zur Flucht nach Palästina entschloss, gab er das Büchlein an Else zurück. Leisers Schiff wurde torpediert, nur fünf Passagiere überlebten - er nicht. Aber Else brachte den kleinen Gedichtband nach Israel, wo Selmas Lehrer von der Jüdischen Schule in Cernowitz sie 1976 erstma
Ich möchte leben Ich möchte leben Ich möchte lachen und Lasten heben Und möchte kämpfen und lieben und hassen Und möchte den Himmel mit Händen fassen Und möchte frei sein und atmen und schrein. Ich will nicht sterben. Nein. Nein... Selma Meerbaum-Eisinger (1924-1942), eine deutsche Jüdin aus Cernowitz in der Bukowina, starb 1942 im Alter von nur 18 Jahren an Fleckfieber und Entkräftung im Arbeitslager Michailowka in der Ukraine. Ihr Werk umfasst 58 mit Füller geschriebene Gedichte, die sie ihrem Freund Leiser Fichman widmete. Während sie deportiert wurde, konnte sie das Büchlein einem Bekannten zustecken, der es zunächst an ihre Freundin Else gab, die es an Leiser weitergab. Als dieser sich zur Flucht nach Palästina entschloss, gab er das Büchlein an Else zurück. Leisers Schiff wurde torpediert, nur fünf Passagiere überlebten - er nicht. Aber Else brachte den kleinen Gedichtband nach Israel, wo Selmas Lehrer von der Jüdischen Schule in Cernowitz sie 1976 erstma
Klaus Biella Retrophoto - O du fröhliche, o du selige gnadenbringende Weihnachtszeit! Welt ging verloren, Christ ist geboren, Freue, freue dich, o Christenheit!
O du fröhliche, o du selige gnadenbringende Weihnachtszeit! Welt ging verloren, Christ ist geboren, Freue, freue dich, o Christenheit!
Klaus Biella Retrophoto - Ehrgeiz Ich habe meinen Soldaten aus Blei Als Kind Verdienstkreuzchen eingeritzt. Mir selber ging alle Ehre vorbei, Bis auf zwei Orden, die jeder besitzt. Und ich pfeife durchaus nicht auf Ehre. Im Gegenteil. Mein Ideal wäre, Dass nach meinem Tod (grano salis) Ein Gässchen nach mir benennt, ein ganz schmales, Und krummes Gäßchen, mit niedrigen Türchen, Mit steilen Treppchen und feilen Hürchen, Mit Schatten und schiefen Fensterluken. Dort würde ich spuken.
Ehrgeiz Ich habe meinen Soldaten aus Blei Als Kind Verdienstkreuzchen eingeritzt. Mir selber ging alle Ehre vorbei, Bis auf zwei Orden, die jeder besitzt. Und ich pfeife durchaus nicht auf Ehre. Im Gegenteil. Mein Ideal wäre, Dass nach meinem Tod (grano salis) Ein Gässchen nach mir benennt, ein ganz schmales, Und krummes Gäßchen, mit niedrigen Türchen, Mit steilen Treppchen und feilen Hürchen, Mit Schatten und schiefen Fensterluken. Dort würde ich spuken.
Klaus Biella Retrophoto - Wie soll man dem Tod begegnen wenn er vor der Türe steht? Soll man hoffen, soll man beten, flehen, dass er weitergeht? Ja! Er soll nur weitergehen - denkt man und vergisst dabei dass nur der Tod kann es verstehen, wenn einer sagt: Ich bin soweit. Ist es auch schwer, ihn geh´n zu lassen, den Menschen, der so nah uns stand, wollen wir uns doch in Schweigen fassen: Gott nahm ihn still an seine Hand. Gedicht an die in Afghanistan gefallenen Soldaten von Annika G., Tochter eines Soldaten (von der Internetseite der kath. Militärseelsorge)
Wie soll man dem Tod begegnen wenn er vor der Türe steht? Soll man hoffen, soll man beten, flehen, dass er weitergeht? Ja! Er soll nur weitergehen - denkt man und vergisst dabei dass nur der Tod kann es verstehen, wenn einer sagt: Ich bin soweit. Ist es auch schwer, ihn geh´n zu lassen, den Menschen, der so nah uns stand, wollen wir uns doch in Schweigen fassen: Gott nahm ihn still an seine Hand. Gedicht an die in Afghanistan gefallenen Soldaten von Annika G., Tochter eines Soldaten (von der Internetseite der kath. Militärseelsorge)
Klaus Biella Retrophoto - Ich sah die unzähligen aufeinandergeschichteten Steintafeln und die uralten Holunder, welche ihre knorrigen Äste drumschlingen und drüberbreiten. Ich wandelte in den engen Gängen und sah die Krüge von Levi, die Hände Aarons und die Tauben Israels. Zum Zeichen meiner Achtung legte ich, wie die anderen, ein Steinchen auf das Grab des Hohen Rabbi Löw bar Bezalel. Dann saß ich nieder auf einem Steine aus dem vierzehnten Jahrhundert, und der Schauer des Ortes kam in vollstem Maße über mich. Seit tausend Jahren hatten sie hier die Toten des Volkes Gottes zusammengedrängt, wie sie die Lebenden eingeschlossen hatten in die Mauern des Ghetto. Die Sonne schien wohl, und es war Frühling, und von Zeit zu Zeit bewegte ein frischer Windhauch die Holunderzweige und -blüten, dass sie leise über den Gräbern rauschten und die Luft mit süßem Duft füllten; aber das Atmen wurde mir doch immer schwerer und sie nennen diesen Ort Beth-Chaim, das Haus des Lebens?! Wilhelm Raab
Ich sah die unzähligen aufeinandergeschichteten Steintafeln und die uralten Holunder, welche ihre knorrigen Äste drumschlingen und drüberbreiten. Ich wandelte in den engen Gängen und sah die Krüge von Levi, die Hände Aarons und die Tauben Israels. Zum Zeichen meiner Achtung legte ich, wie die anderen, ein Steinchen auf das Grab des Hohen Rabbi Löw bar Bezalel. Dann saß ich nieder auf einem Steine aus dem vierzehnten Jahrhundert, und der Schauer des Ortes kam in vollstem Maße über mich. Seit tausend Jahren hatten sie hier die Toten des Volkes Gottes zusammengedrängt, wie sie die Lebenden eingeschlossen hatten in die Mauern des Ghetto. Die Sonne schien wohl, und es war Frühling, und von Zeit zu Zeit bewegte ein frischer Windhauch die Holunderzweige und -blüten, dass sie leise über den Gräbern rauschten und die Luft mit süßem Duft füllten; aber das Atmen wurde mir doch immer schwerer und sie nennen diesen Ort Beth-Chaim, das Haus des Lebens?! Wilhelm Raab
Klaus Biella Retrophoto - Die Rosen treffen dich schon bleich, Im Kreise deiner Schwestern,. Der weißen bist du heute gleich, Der roten glichst du gestern. Und doch kommen sie zur rechten Frist, Um diesen Sarg zu decken Und, wes du warst und was du bist, noch einmal zu erwecken. Chritian Friedrich Hebbel (1813-1863)
Die Rosen treffen dich schon bleich, Im Kreise deiner Schwestern,. Der weißen bist du heute gleich, Der roten glichst du gestern. Und doch kommen sie zur rechten Frist, Um diesen Sarg zu decken Und, wes du warst und was du bist, noch einmal zu erwecken. Chritian Friedrich Hebbel (1813-1863)
Klaus Biella Retrophoto - Weil wir nicht wissen, wann der Tod an uns heran tritt, weil mitten wir im Leben sind vom Tod umfangen, hat man uns im Talmud gelehrt, so zu leben, dass wir jeden Augenblick mit gutem Gewissen für uns und ohne Schaden für andere sterben können. Wie ein Kaufmann, dessen Bücher immer in klarer Ordnung, dessen Gläubiger bezahlt, dessen Schuldner wohl bedient sind. Alois Payer, Judentum als Lebensform - Die jüdische Kunst des Sterbens , 1999
Weil wir nicht wissen, wann der Tod an uns heran tritt, weil "mitten wir im Leben sind vom Tod umfangen", hat man uns im Talmud gelehrt, so zu leben, dass wir jeden Augenblick mit gutem Gewissen für uns und ohne Schaden für andere sterben können. Wie ein Kaufmann, dessen Bücher immer in klarer Ordnung, dessen Gläubiger bezahlt, dessen Schuldner wohl bedient sind. Alois Payer, "Judentum als Lebensform - Die jüdische Kunst des Sterbens" , 1999
Klaus Biella Retrophoto - Vielleicht aber braucht Gott die Sehnsucht, wo sollte sonst sie auch bleiben, Sie, die mit Küssen und Tränen und Seufzern füllt die geheimnisvollen Räume der Luft - Vielleicht ist sie das unsichtbare Erdreich, daraus die glühenden Wurzeln der Sterne treiben - Und die Strahlenstimme über die Felder der Trennung, die zum Wiedersehen ruft? O mein Geliebter, vielleicht hat unsere Liebe in den Himmel der Sehnsucht schon Welten geboren - Wie unser Atemzug, ein- und aus, baut eine Wiege für Leben und Tod? Sandkörner wir beide, dunkel vor Abschied, und in das goldene Geheimnis der Geburten verloren, Und vielleicht schon von kommenden Sternen, Monden und Sonnen umlohnt. Nelly Sachs (1891-1970), aus dem Zyklus Gebete für den toten Bräutigam. Nelly Sachs erhielt im Mai 1944 den Gestellungsbefehl in ein Arbeitslager. Am selben Tag erfuhr sie, dass ihre Einreise nach Schweden - aufgrund einer Empfehlung der schwedischen Dichterin _Selma Lagerlöff - genehmigt worden war, sie
Vielleicht aber braucht Gott die Sehnsucht, wo sollte sonst sie auch bleiben, Sie, die mit Küssen und Tränen und Seufzern füllt die geheimnisvollen Räume der Luft - Vielleicht ist sie das unsichtbare Erdreich, daraus die glühenden Wurzeln der Sterne treiben - Und die Strahlenstimme über die Felder der Trennung, die zum Wiedersehen ruft? O mein Geliebter, vielleicht hat unsere Liebe in den Himmel der Sehnsucht schon Welten geboren - Wie unser Atemzug, ein- und aus, baut eine Wiege für Leben und Tod? Sandkörner wir beide, dunkel vor Abschied, und in das goldene Geheimnis der Geburten verloren, Und vielleicht schon von kommenden Sternen, Monden und Sonnen umlohnt. Nelly Sachs (1891-1970), aus dem Zyklus "Gebete für den toten Bräutigam". Nelly Sachs erhielt im Mai 1944 den Gestellungsbefehl in ein Arbeitslager. Am selben Tag erfuhr sie, dass ihre Einreise nach Schweden - aufgrund einer Empfehlung der schwedischen Dichterin _Selma Lagerlöff - genehmigt worden war, sie
Klaus Biella Retrophoto - O schöner Ort, den Toten auserkoren Zur Ruhestätte für die müden Glieder! Hier singt der Frühling Auferstehungslieder, Vom treuen Sonnenblick zurückbeschworen. Wenn alle schmerzen auch ein Herz durchbohren, Dem man sein Liebstes senkt zur Grube nieder, Doch glaubt es leichter hier: wir sehn uns wieder, Es sind die Toten uns nicht ganz verloren. der fremde Wandrer, kommend aus der Ferne, Dem hier kein Glück vermodert, weilt doch gerne Hier, wo die Schönheit Hüterin der Toten. Sie schlafen tief und sanft in ihren Armen, Worin zu neuem Leben sie erwarmen; Die Blumen winkens, ihre stillen Boten. Nikolaus Lenau (1802-1850): Salzburger Kirchhof (Petersfriedhof)
O schöner Ort, den Toten auserkoren Zur Ruhestätte für die müden Glieder! Hier singt der Frühling Auferstehungslieder, Vom treuen Sonnenblick zurückbeschworen. Wenn alle schmerzen auch ein Herz durchbohren, Dem man sein Liebstes senkt zur Grube nieder, Doch glaubt es leichter hier: wir sehn uns wieder, Es sind die Toten uns nicht ganz verloren. der fremde Wandrer, kommend aus der Ferne, Dem hier kein Glück vermodert, weilt doch gerne Hier, wo die Schönheit Hüterin der Toten. Sie schlafen tief und sanft in ihren Armen, Worin zu neuem Leben sie erwarmen; Die Blumen winkens, ihre stillen Boten. Nikolaus Lenau (1802-1850): Salzburger Kirchhof (Petersfriedhof)
Klaus Biella Retrophoto - Der Feind Einen kenn ich, wir lieben ihn nicht; Einen nenn´ich, Der die Schwerter zerbricht. Weh! Sein Haupt steht in der Mitternacht, Sein Fuß in dem Staub; Vor ihm weht das Laub Zur dunklen Erde hernieder. Ohne Erbarmen In den Armen Trägt er die kindisch taumelnde Welt; Tod, so heißt er, Und die Geister Beben vor ihm, dem schrecklichen Held.
Der Feind Einen kenn ich, wir lieben ihn nicht; Einen nenn´ich, Der die Schwerter zerbricht. Weh! Sein Haupt steht in der Mitternacht, Sein Fuß in dem Staub; Vor ihm weht das Laub Zur dunklen Erde hernieder. Ohne Erbarmen In den Armen Trägt er die kindisch taumelnde Welt; Tod, so heißt er, Und die Geister Beben vor ihm, dem schrecklichen Held.
Klaus Biella Retrophoto - Der Tod ist nichts... Der Tod ist nichts, Ich bin nur in das Zimmer nebenan gegangen, Ich bin ich, Iir seid ihr. Das, was ich für euch war, bin ich immer noch. Gebt mir den Namen, den Ihr mir immer gegeben habt. Sprecht mit mir, wie ihr es immer getan habt. Gebraucht keine andere Redeweise, Seid nicht feierlich oder traurig, Lacht weiterhin über das, Worüber wir gemeinsam gelacht haben. Betet, lacht, denkt an mich, Betet für mich, damit mein Name ausgesprochen wird, So wie es immer war, Ohne irgendeine besondere Betonung, Ohne die Spur eines Schattens. Das Leben bedeutet das, was es immer war, Der Faden ist nicht durchschnitten. Weshalb soll ich nicht mehr in euren Gedanken sein, nur weil ich nicht mehr in eurem Blickfeld bin? Ich bin nicht weit weg, nur auf der anderen Seite des Weges.
Der Tod ist nichts... Der Tod ist nichts, Ich bin nur in das Zimmer nebenan gegangen, Ich bin ich, Iir seid ihr. Das, was ich für euch war, bin ich immer noch. Gebt mir den Namen, den Ihr mir immer gegeben habt. Sprecht mit mir, wie ihr es immer getan habt. Gebraucht keine andere Redeweise, Seid nicht feierlich oder traurig, Lacht weiterhin über das, Worüber wir gemeinsam gelacht haben. Betet, lacht, denkt an mich, Betet für mich, damit mein Name ausgesprochen wird, So wie es immer war, Ohne irgendeine besondere Betonung, Ohne die Spur eines Schattens. Das Leben bedeutet das, was es immer war, Der Faden ist nicht durchschnitten. Weshalb soll ich nicht mehr in euren Gedanken sein, nur weil ich nicht mehr in eurem Blickfeld bin? Ich bin nicht weit weg, nur auf der anderen Seite des Weges.
Klaus Biella Retrophoto - Auf den Grabstein meines Bräutigams In meinem Herzen steht dein Bild, Dein Name klingt durch meine Lieder Trotz Tod und Trennung nah ich mild Zu deinem Grab mich liebend wieder: Denn zweier Seelen milde Harmonie Trennt selbst des Todes schriller Misston nie.
Auf den Grabstein meines Bräutigams In meinem Herzen steht dein Bild, Dein Name klingt durch meine Lieder Trotz Tod und Trennung nah ich mild Zu deinem Grab mich liebend wieder: Denn zweier Seelen milde Harmonie Trennt selbst des Todes schriller Misston nie.
Klaus Biella Retrophoto - Ich möchte hingehen wie das Abendrot Und wie der Tag in seinen letzten Gluten - O leichter, sanfter, ungefühlter Tod! - Mich in den Schoß des Ewigen verbluten. Ich möchte hingehen wie der heitere Stern, Im vollstem Glanz, in ungeschwächtem Blinken; So stille und so schmerzlos möchte gern Ich in des Himmels blaue Tiefen sinken. Ich möchte hingehen wie der Blume Duft, Der freudig sich dem schönen Kelch entringet Und auf dem Fittich blütenschwangrer Luft Als Weihrauch auf des Herren Altar schwinget. Ich möchte hingehen wie der Tau im Tal, Wenn durstig ihm des Morgens Feuer winken; O wollte Gott, wie ihn der Sonnenstrahl, Auch meine lebensmüde Seele trinken! Ich möchte hingehen wie der bange Ton, Der aus den Saiten einer Harfe dringet, Und kaum dem irdischen Metall entflohn, Ein Wohllaut in des Schöpfers Brust erklinget. Du wirst nicht hingehen wie das Abendrot, Du wirst nicht stille wie der Stern versinken, Du stirbst nicht einer Blume leichten Tod, Kein M
Ich möchte hingehen wie das Abendrot Und wie der Tag in seinen letzten Gluten - O leichter, sanfter, ungefühlter Tod! - Mich in den Schoß des Ewigen verbluten. Ich möchte hingehen wie der heitere Stern, Im vollstem Glanz, in ungeschwächtem Blinken; So stille und so schmerzlos möchte gern Ich in des Himmels blaue Tiefen sinken. Ich möchte hingehen wie der Blume Duft, Der freudig sich dem schönen Kelch entringet Und auf dem Fittich blütenschwangrer Luft Als Weihrauch auf des Herren Altar schwinget. Ich möchte hingehen wie der Tau im Tal, Wenn durstig ihm des Morgens Feuer winken; O wollte Gott, wie ihn der Sonnenstrahl, Auch meine lebensmüde Seele trinken! Ich möchte hingehen wie der bange Ton, Der aus den Saiten einer Harfe dringet, Und kaum dem irdischen Metall entflohn, Ein Wohllaut in des Schöpfers Brust erklinget. Du wirst nicht hingehen wie das Abendrot, Du wirst nicht stille wie der Stern versinken, Du stirbst nicht einer Blume leichten Tod, Kein M
Klaus Biella Retrophoto - Der Tod ist groß. Wir sind die Seinen Lachenden Mundes. Wenn wir uns mitten Im Leben meinen, wagt er zu weinen mitten in uns. Rainer Maria Rilke (1875-1926)
Der Tod ist groß. Wir sind die Seinen Lachenden Mundes. Wenn wir uns mitten Im Leben meinen, wagt er zu weinen mitten in uns. Rainer Maria Rilke (1875-1926)
Klaus Biella Retrophoto - Wunsch eines 16jährigen Der Kampfruf erscholl, der Sturm brach los, wer legte noch müßig die Hände in den Schoß? Der Kaiser rief, und alle, alle kamen. Es eilte das deutsche Volk zu seinen Fahnen. (...) Die mutige Schar, die da verließ den schützenden Herd, Sie ist wohl des Namens deutsche wert. Schämen sollen sich alle, die da bleiben zu Haus, drum Vater laß auch mich mit hinaus. (...)
Wunsch eines 16jährigen Der Kampfruf erscholl, der Sturm brach los, wer legte noch müßig die Hände in den Schoß? Der Kaiser rief, und alle, alle kamen. Es eilte das deutsche Volk zu seinen Fahnen. (...) Die mutige Schar, die da verließ den schützenden Herd, Sie ist wohl des Namens "deutsche" wert. Schämen sollen sich alle, die da bleiben zu Haus, drum Vater laß auch mich mit hinaus. (...)
Klaus Biella Retrophoto - Nie sah ich so viel Zärtlichkeit in kaltem Stein...
"Nie sah ich so viel Zärtlichkeit in kaltem Stein..."
Klaus Biella Retrophoto - Vergänglichkeit der Schönheit Es wird der bleiche Tod mit seiner kalten Hand Dir endlich mit der Zeit um deine Brüste streichen, der liebliche corall der Lippen wird verbleichen der Schultern warmer Schnee wird werden kalter Sand. Der Augen süsser Blitz, die Kräffte deiner Hand, Für welchen solches fällt, die werden zeitlich weichen, das Haar, das itzund kann des Goldes Glantz erreichen, Tilget endlich Tag und Jahr als ein gemeines Band. Der wohlgesetzte Fuß, die lieblichen Gebärden, die werden theils zu Staub, theils nichts und nichtig werden, denn opfert keiner mehr der Gottheit deiner Pracht. Dies und noch mehr als dies muss endlich untergehen, dein Hertze kann allein zu aller Zeit bestehen, dieweil es die Natur aus Diamant gemacht. Christian Hoffmann zu Hoffmannswaldau (1616-1679), 1695 in Leipzig veröffentlicht
Vergänglichkeit der Schönheit Es wird der bleiche Tod mit seiner kalten Hand Dir endlich mit der Zeit um deine Brüste streichen, der liebliche corall der Lippen wird verbleichen der Schultern warmer Schnee wird werden kalter Sand. Der Augen süsser Blitz, die Kräffte deiner Hand, Für welchen solches fällt, die werden zeitlich weichen, das Haar, das itzund kann des Goldes Glantz erreichen, Tilget endlich Tag und Jahr als ein gemeines Band. Der wohlgesetzte Fuß, die lieblichen Gebärden, die werden theils zu Staub, theils nichts und nichtig werden, denn opfert keiner mehr der Gottheit deiner Pracht. Dies und noch mehr als dies muss endlich untergehen, dein Hertze kann allein zu aller Zeit bestehen, dieweil es die Natur aus Diamant gemacht. Christian Hoffmann zu Hoffmannswaldau (1616-1679), 1695 in Leipzig veröffentlicht
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